• Dieselskandal rückt in den Hintergrund
• E-Autos gelten noch nicht als alltagstauglich
56 Prozent der Deutschen würden einen Benziner oder Diesel wählen, wenn sie sich in den nächsten zwölf Monaten ein neues Auto kaufen würden. Das sind neun Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. E-Autos werden hingegen skeptischer beäugt.
"Die Diskussion um die Antriebstechnik der Zukunft führt zu einigen auf den ersten Blick überraschenden Ergebnissen“, erklärt Belgin Rudack, Vorstandsvorsitzende der Creditplus Bank. „Allerdings sollte man die Zahlen nicht so deuten, dass die neuen Antriebstechniken keine Chance gegen die etablierten Motoren haben. Sie deuten eher darauf hin, dass Verbraucher sich detaillierter informieren. Auf lange Sicht kann das ein Vorteil für umweltfreundliche Entwicklungen sein.“
So ist die Bereitschaft, einen reinen Benziner zu kaufen, zwar von 40 auf 46 Prozentpunkte gestiegen. Zugleich ist das Interesse an Hybridautos mit Benzin- und Stromantrieb um sechs Prozentpunkte gefallen. Der Anteil der Dieselinteressenten ist von sieben auf zehn Prozentpunkte leicht gestiegen. Diese Erholung war jedoch vorhersehbar, seit Dieselskandal und Fahrverbote nicht mehr fast täglich die Schlagzeilen prägen. Von dem Zuspruch der Vorjahre sind die Dieselmotoren dennoch weit entfernt.
Rein elektrisch betriebene Fahrzeuge gelten für viele Autokäufer noch nicht als praktikable Alternative. Nur sechs Prozent wollen ein E-Auto erwerben (Vorjahr: sieben Prozent). Als häufigste Ablehnungsgründe gelten eine zu kurze Reichweite bei voller Batterie (für 28 Prozent der Befragten) und die zu komplizierte Aufladung (acht Prozent). „Diese Vorbehalte werden deutlich häufiger genannt als im Vorjahr“, sagt Rudack. „Das zeigt, dass die Menschen sich kritisch mit den neuen Möglichkeiten auseinandersetzen.“
Das Interesse an autonom fahrenden Autos, dem zweiten großen Trend der Automobilbranche, ist ebenfalls leicht gesunken. Nur 36 Prozent der Befragten (38 Prozent im Vorjahr) wären begeistert, wenn sie so ein Auto nutzen könnten. 20 Prozent befürchten, die Fahrzeuge könnten gehackt werden, 23 Prozent haben sogar Angst, weil die Autos möglicherweise nicht sicher seien.
Hintergrundinfo zur Bevölkerungsbefragung „Autotrends 2019“:
Im April 2019 wurden 1.000 Personen ab 18 Jahren online durch das Marktforschungsinstitut Toluna befragt. Die Studie ist repräsentativ und bietet einen Einblick in das Verbraucherverhalten der Bevölkerung.