Pressemitteilung
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• veröffentlicht am 20. Juni 2018
20.06.2018

Wohnen und Leben 2018: Hoher Preis verhindert Smart-Home-Boom

Julia Negwer
Julia Negwer
Head of Corporate Communications & Sustainability
Inhaltsverzeichnis
Ansprechpartner/in
  • Großes Interesse, geringe Zahlungsbereitschaft

  • Smarte Lautsprecher bislang wenig verbreitet



Im Smart Home leben

Viele Deutsche möchten im Smart Home leben, aber nur wenige haben ihr Heim mit entsprechender Technik ausgerüstet. Nur vier bis neun Prozent der Bevölkerung haben in vernetzte Küchengeräte, Heizungen oder Lichtschalter investiert. Lediglich die smarten Fernseher haben den Durchbruch geschafft: Die Geräte mit Internetanbindung stehen inzwischen in zwei von fünf Haushalten. Das zeigt die repräsentative Studie „Wohnen und Leben 2018“ der Creditplus Bank AG.

Das intelligente Heim, in dem die Technik dem Bewohner automatisiert allen erdenklichen Komfort verschafft: Seit Jahren gilt dies als riesiger, aber noch weitgehend unerschlossener Markt. Bislang finden smartphone- oder sprachgesteuerte Beleuchtung, Heizung, Jalousien, Alarmanlagen und Küchengeräte wenig Anklang. Neun Prozent der deutschen Haushalte haben zumindest automatisch gesteuertes Licht eingebaut. Schlaue Heizungen haben sechs Prozent, für alle anderen genannten Anwendungen haben nicht einmal fünf Prozent der Umfrageteilnehmer Geld ausgegeben.

Der Grund für die geringe Verbreitung ist nicht mangelndes Interesse: Bei fast allen abgefragten Anwendungen gibt zumindest etwa die Hälfte der Umfrageteilnehmer an, dass sie die intelligente Technik gerne verwenden möchte. Allerdings mangelt es in den Augen der Verbraucher noch an der Finanzierbarkeit. Die Geräte gelten also schlicht als zu teuer im Verhältnis zu dem Mehrwert, den sie bieten.

Smart-TVs gehören zum Standard

Anders sieht es bei der Unterhaltungselektronik aus. Smart-TVs finden sich in 39 Prozent aller Haushalte. Dazu kommen jene Geräte, die mit einer externen Set-Top-Box von Apple, Amazon, Sky oder einem anderen Anbieter schlau gemacht wurden. 2017 wurden mehr als fünf Millionen solcher Geräte verkauft. Beim Fernsehen liegen die Vorteile der Technik auf der Hand, da sie beispielsweise Videostreaming im Wohnzimmer ermöglicht. Zudem sind die Geräte so günstig geworden, dass kaum Mehrkosten entstehen. Smarte Fernseher sind bereits ab etwa 200 Euro, Set-Top-Technik schon ab 40 Euro zu haben.

Smarte Lautsprecher mit mehr Potenzial als erwartet

Einen Schub hatte sich die Smart-Home-Branche von intelligenten Lautsprechern mit Spracherkennung wie Amazon Echo, Google Home oder Apples HomePod erwartet. Diese Geräte stehen allerdings ebenfalls erst in acht Prozent der deutschen Haushalte, und das weitere Interesse ist noch deutlich geringer als bei intelligenter Licht- oder Wärmesteuerung. 57 Prozent der Befragten sagen eindeutig, dass sie keinen Bedarf an einem solchen Gerät haben. Im Vergleich zum Vorjahr ist diese strikte Ablehnung sogar um neun Prozentpunkte gestiegen.

„Trotz der bislang verhaltenen Akzeptanz ist die smarte Technik keinesfalls ein Nischenprodukt. Ihre Zeit wird kommen. Unsere Umfrage belegt deutlich, dass das Interesse daran auch eine Frage des Alters ist“, sagt Belgin Rudack, Vorstandsvorsitzende der Creditplus Bank. So wünschen sich beispielsweise mehr als 20 Prozent aller Befragten unter 50 Jahren die kluge Lichtsteuerung und würden dafür sogar einen Kredit aufnehmen. In der Generation 50 plus sind es nicht einmal zehn Prozent. Bei anderen Innovationen für das Smart Home sieht es ähnlich aus. „Man kann daher davon ausgehen, dass die vernetzten Geräte ihren Durchbruch noch erzielen werden, sobald sie erstens günstiger sind und zweitens die Interessenten nach und nach in die Position kommen, ein Heim neu mit Technik auszustatten“, sagt Rudack.

Weitere Infos zu den Studienergebnissen finden Sie hier.
Eine Infografik finden Sie hier.

Artikel-Download (PDF)

Zur Bevölkerungsbefragung „Wohnen und Leben 2018“:

Im Frühjahr 2018 wurden 1.000 Personen ab 18 Jahren online durch das Marktforschungsinstitut Toluna befragt. Die Studie ist bevölkerungsrepräsentativ.